Stimmen aus der Crew: Henning freut sich schon „wie Bolle“

Eigentlich schreibe ich gerade an meiner Bachelorarbeit und nun habe ich eine Erinnerungsmail bekommen:

Es dauert garnicht mehr lang, bis der Peter auf große Reise geht und ich würde euch alle bitten ein paar Zeilen über euch für die Website zu schreiben. Also ganz kurz, wer ihr seid, wie sehr ihr euch schon freut, warum ihr euch für diese Reise/ Etappe entschieden habt. Packt gerne auch ein schönes Foto dazu.“

Ach ja, da war ja noch was, die „Stimmen aus der Crew“. Eigentlich wollte ich das ja schon vor einigen Wochen machen…

Um es ganz kurz zu machen, ich bin Henning, freue mich schon „wie Bolle“ und hab mich nicht für die Etappe entschieden, das ist einfach so passiert… 😉

Wem das reicht, der kann jetzt aufhören zu lesen, aber für die Anderen sollte ich vielleicht doch nach etwas mehr von mir kund zu tun. Vor einigen Monaten kam abends eine Email vom Akademischen Segler-Verein in Kiel – Peter goes tall 2017, Crew gesucht. Start Anfang April und dann in neun Etappen von Kiel rüber nach Amerika, hoch nach Kanada und wieder zurück nach Kiel…

Erster Gedanke: Großartige Reise, beneidenswert wenn man bei sowas dabeisein kann…
Zweiter Gedanke: Hmm, Ende März sollte doch eigentlich mein Studium erfolgreich beendet sein – und vor dem dritten Gedanken hatte ich dann schon meine Bewerbung abgeschickt…

Wasser und Boote haben mich eigentlich schon immer fasziniert aber irgendwie passte es nie, so dass mich die ersten „Seereisen“ nur auf das Ijsselmeer und in die dänische Südsee führten, jeweils mit verschiedenen Gruppen und auf größeren Traditionsseglern. Vor ein paar Jahren hat dann doch endlich alles gepasst und ich habe den ersten Schein gemacht und mir dann auch gleich den ein oder anderen alten Piraten (temporär waren es drei) zugelegt und seit dem bin ich mit meiner Jolle auf der Goitzsche unterwegs. Pirat Nr. 2 wartet in der Werkstatt darauf wieder schön gemacht zu werden und Nr. 3 ist inzwischen bei einem Freund untergekommen und wird aktuell wieder schön gemacht.

Wer sich jetzt gerade gefragt hat wo oder was auch immer die Goitzsche ist, dem sei gesagt, dass es sich bei der Goitzsche um einen großen gefluteten Tagebau bei Halle (Saale) handelt, womit ich auch gleich verraten habe, von wo aus ich nach Kiel anreise.

Die Entscheidung mich um einen Kojenplatz auf der ersten Etappe der Reise zu bewerben war wie gesagt eine sehr spontane Entscheidung welche ohne größere Überlegungen gefallen ist, es passte einfach sehr schön als Abschluss meiner Studienzeit. Inzwischen ist mir auch klar geworden, das es Anfang April auf die Nordsee geht – schauen wir mal…

Wer sich übrigens fragt, wer von den beiden Seglern auf dem Bild Henning ist, die Antwort ist ganz einfach – beide. Der Verfasser dieser Zeilen und Teilnehmer der Seereise mit dem Peter ist der Henning im Vordergrund.

Leinen los in 10 Wochen

„Peter goes Tall“. Unter diesem Motto stechen am 01. April 2017 die Mitglieder des studentischen Segelvereins ASV i.K. auf Ihrer Vereinsyacht PETER VON  DANZIG in See. Im Rahmen der Rendez-Vous 2017 Tall Ships Regatta sollen zweimal der Atlantische Ozean überquert und elf Städte in sieben Ländern bereist werden. Für die Feiern zum 150-jährigen Jubiläum der kanadischen Konföderation in Quebec City und in den anderen Etappenorten fühlen sich die insgesamt 50 Seglerinnen und Segler als Repräsentanten der Stadt Kiel und der Kieler Hochschulen. Die Regatta mit Traditionsschiffen aus aller Welt findet auch unter dem Zeichen der Völkerverständigung statt. Bis zum Start gibt es noch  ein paar letzte Crewplätze zu füllen und vieles weitere vorzubereiten, wobei sich die Organisatoren über die vielen Unterstützer aus Kiel und Umgebung freuen. Die Spannung steigt.

Arbeitswochenende im Januar

In Vorbereitung auf unsere große Reise nach Kanada, wurde das ganze wochenende fleißig gebastelt: Propeller und Welle wurden von Pocken befreit und auf Hochglanz poliert, dabei ließ sich Anna auch nicht vom gelegentlichen Schneefall abhalten. Außerdem wurde gefräst, alte Dichtungen ausgetauscht und fleißig lackiert.  Die anderen waren das ganze Wochenende damit beschäftigt alle Winschen vom Peter zu warten. Ein großer Dank geht an unsere Köchin, die 30 hungrige Bastler ohne Probleme satt gekriegt hat.

Stimmen aus der Crew: Wolfgangs großer Traum

Durch ein Buch aus der Stadtbücherei hat damals meine Mutter bei mir das Interesse am Segeln geweckt. Wie alt war ich da? Keine Ahnung, in der Grundschule irgendwann. Aber fernab von jedem besegelbaren Wässerchen und in einer Familie aus echten Landratten sollte das erstmal nur ein Traum bleiben. Als Jugendlicher habe ich schließlich das Jollensegeln erlernt, aber eine große Reise auf den sieben Weltmeeren lag immer noch in weiter Ferne. Doch dann trifft man kaum angekommen in Kiel als Erstsemester auf den ASV. Was für eine Wendung! Es dauerte nicht lange, bis Pläne geschmiedet wurden in einer unglaublichen Aktion die Welt zu umsegeln: Das World Odyssey Race. Wer hätte sich das als kleiner Junge wohl träumen lassen? Aber genauso schnell wie der Traum greifbar zu werden erschien, platzte er auch wieder. Als uns während einer Slipparty diese Nachricht erreichte, fielen viele junge ASVer erstmal in ein tiefes Loch. Der einzige Ausweg daraus war schnell ersichtlich, die Teilnahme an der Tall-Ships-Regatta 2017 nach Kanada.

In der Vergangenheit hat der ASV bereits viele gute Erfahrungen mit den Regatten der STI Sailtraining International gesammelt. Zuletzt 2009 und 1984 schon einmal bis nach Quebec City. In dem Reiseheft von 2009 heißt es: „Was macht unsere Reise so besonders […]? Eigentlich nichts. Aber für uns […] ist es eben ‚unsere‘ Reise.“ Man mag daraus lesen, dass für den ASV eine große Reise wie diese beinahe schon zum regelmäßigen Vergnügen geworden ist. Für manch einen Mitsegler bedeutet sie nach all dem Auf und Ab die Erfüllung eines großen Traums. Das steckt schließlich auch schon in unserem Namen „Peter goes tall“.

Die Organisation einer solchen Vereinsreise birgt viele interessanten Erfahrungen. Umso mehr freue ich mich nächstes Jahr zwischen Ab- und Anleger in Kiel fünf Monate auf dem Peter verbringen zu dürfen. Euer Wolfgang

Stimmen aus der Crew: Christina über Etappe 1 & 2

Es wird sicher viele Highlights auf unserer großen Reise nächstes Jahr geben, aber ich kann mir noch nicht vorstellen, dass Segeln über die Nordsee Anfang April dazu gehören wird. Letztes Jahr im August bin ich das erste Mal über die Nordsee gesegelt und zwar in Richtung Edinburgh. Bereits in der ersten Nacht hat sich die Nordsee von ihrer ungemütlichen Seite gezeigt: in der Spitze 46 kn, ein Segelwechsel dauert 1,5 Stunden und nass ist man dann auch bis auf die Knochen. Doch endlich in der Koje hatte man das Gefühl gemeinsam als Team wirklich was geschafft zu haben und der Peter einen nicht im Stich lässt. Ich kann mich auch noch ganz genau daran erinnern, dass die meisten, sobald die schottische Küste drei Tage später in Sicht kam und die ersten Sonnenstrahlen alle wieder aufwärmten, sagten: Ach, so schlimm war es doch eigentlich gar nicht.

Ich hoffe, dass wir das dann in London auch sagen können, während wir das Farewell-Feuerwerk über der Tower-Bridge bestaunen. Dann heißt es wieder Leinen los in Richtung Portugal. Wenn dann auch der Englische Kanal und die Biskaya hinter uns liegt, haben wir uns den portugiesischen Frühling auch wirklich verdient. Portugal im Frühling wird definitiv ein Highlight werden und vielleicht kann mich die Nordsee ja doch noch von sich überzeugen, aber einfach wird das wohl nicht.

Ich bin Christina, von Kiel bis Quebec an Bord und auf dem Foto versteckt hinter einer bis in die Stirn gezogenen Kapuze und einem hohen Kragen mit dem Peter auf der Nordsee unterwegs.

Segeldurchsicht

Was wäre Segeln ohne Segel? Deshalb haben wir die Antriebe unserer Vereinsyachten einem gründlichen Check in der Segelmacherei Faber und Münker unterzogen. Ob nur eine offene Naht, eine ausgerissene Öse oder ein neuer Stagreiter – es gab das ein oder andere zu reparieren. Wir bedanken uns bei Uli Münker und seinen Mitarbeitern für die kompetente Unterstützung!

Stimmen aus der Crew: Karoline

Hohoho….die Weihnachtszeit steh vor der Tür und viele überlegen sich vielleicht, was sie sich praktisches für die Reise Wünschen können. Neue Seestiefel; eine neue Ölzeughose, die man am Hintern öffnen kann, um so schneller auf Toilette an Bord zu gehen; ein bisschen Geld für die Crewkasse oder doch einen neue Kamera?!
Tatsache ist, auf Weihnachten wird sich genau so gefreut wie auf die große Reise im neuen Jahr =) In zwei Wochen ist auch schon die Weihnachtskneipe zu der alle Mitsegler herzlich in den ASV Kiel eingeladen sind, um mit uns lauthals nach Weihnachtsmann und Weihnachtsengel zu rufen. Dann gibt es Geschenke mit Gedichten und irgendwann wird auch der goldene Segelschuh gekürt.

Hahaaa und schon sind wir endlich beim eingemachten. Der Segelschuh für die meisten ersegelten Seemeilen im vergangenen Jahr. Den möchte ich auch mal bekommen! Deshalb gehe ich auf große Reise von Kiel nach Kanada und zurück 😉 Endlich mal was ehrenhaften zur Weihnachtskneipe und nicht den Harry-Brunk-Preis (für die beste nichtseglerische Leistung) wie bei meiner ersten Weihnachtskneipe. Nur weil ich den Tag der MV an der ich aufgenommen werden sollte im Krankenhaus verbrachte, da ich mir mit einem Nähteauftrenner, statt des geplanten Kablenbinders  meine Hand durchtrennte, mit blutender Hand vom Steg zum ASV wankte und erst in der Notaufnahme wieder zur Besinnung kam. Okay ich gebe zu, alles ein bisschen übertrieben, ich bin zwischen den  Ohnmachtsanfällen  ansprechbar gewesen 😉

Aber ich freue mich wie Hulle, ( vergleichbar mit einem kleinen Kind, dass sich 24 Tage lang auf den großen bärtigen Mann mit weißen Bart freut, der komischer weise aussieht wie Onkel Paul) auf die Tallships!


Endlich ein Semester keine Uni sondern auf dem Wasser. Keine Protokolle und Klausuren, keine nervigen Kommilitonen. Einfach nur Wasser, 12 Menschen und ein Boot. Nicht irgendein Boot, nein mein Peterchen, das mich unter anderem schon nach Danzig und in die Karibik schipperte.

Ich bin Karoline und auf der Etappe 1-9 dabei =)

Stand der Winterarbeiten

Es wird fleißig gewerkelt am Peter und das haben wir letzten Samstag fotografisch festgehalten. Wie jeden Winter warten wir natürlich unsere Winschen und säubern auch den Rest vom Schiff. Zusätzlich stehen aber noch allerlei andere Arbeiten an: das Mädchenkammerluk an Backbord ist undicht und wird ausgetauscht, die Travellerschiene zeigt deutliche Gebrauchsspuren (sie ist schließlich schon seit 1992 an Deck im Einsatz) und wird erneuert. Es werden hier und da Schrauben festgezogen, feuchtgewordene Holzteile erneuert und auch in der Achterpik muss jemand es sich jeden Samstag gemütlich machen.

Wir haben noch viel zu tun bis der Peter auf große Reise gehen kann und brauchen deswegen jede helfende Hand samstags ab 10 Uhr .

Es kann offiziell losgehen!

Wir haben in den letzten Tagen einige Hürden genommen und das Ziel Kanada rückt näher.

Am Samstag haben wir uns mit allen Schiffern der Reise getroffen und unter anderem den endgültigen Etappenplan festgelegt. Ihr findet diesen auf unserer Homepage unter http://peter-goes-tall.asv-kiel.de/haefen/

Außerdem hat der Schifferrat am Montag unsere Crewlisten mit Auflagen genehmigt. Das bedeutet, dass wir noch einen Schiffer, einen Wachführer und (seefeste) Crew für Etappe 1 und einen Wachführer und einen Mediziner für Etappe 8 finden müssen. Auch auf Etappe 6 sind noch Crewplätze frei. Wenn ihr an einer dieser Etappen teilnehmen wollt, schreibt uns bitte eine Email an tallships2017@asv-kiel.de Wir freuen uns über jede Unterstützung und jeden Mitsegler.

Euer „Peter goes tall“ Orga Team

Stopps in Kanada

Es gibt Neuigkeiten zu den Häfen, die wir nächsten Sommer im St. Lorenz Strom anlaufen werden. Bei den Etappen 6 und 7 im St. Lorenz Strom handelt es sich um sogenannte „cruise in company“ Etappen, bei denen die Möglichkeit des Crewaustausches besteht, um andere Schiffe und Crews kennenzulernen. Außerdem werden insbesondere während der 6. Etappen mehrere kleine Häfen angelaufen um Kanada auch an Land entdecken zu können. Die Flotte wird deshalb aufgeteilt und für jedes Schiff ein individueller Etappenplan zusammengestellt. Wir werden am Ende der 5. Etappe in Summerside auf den Prinz Edward Inseln einlaufen. Die 6. Etappe wird unterwegs in St Anne de Monts, das Tor zum Gaspésie National Park, und Rimouski festmachen.