Im letzten Eintrag hat Ole ja schon einen kleinen Einblick in die klimatischen Bedingungen von Boston im Sommer gegeben. Was kann ich sagen, gelogen hat er nicht. Auch zur Crewparade hätte man die innenstädtische Luft in feine Scheiben schneiden können.
Um zwölf startete gestern die Parade durch die Innenstadt. Wie schon in den vergangenen Tagen war um die Hafenbereiche alles weiträumig abgesperrt und voll mit Polizisten. An der Fish Pier sammelten sich nach und nach die Crew und anderen Teilnehmer, während unzählige Volunteers hektisch durch die Menge wuselten und versuchen die faulen Segler aus dem Schatten in die Paradereihenfolge zu bekommen. Dazwischen dabei die Dudelsacktruppe der Polizei, Fifes and Drums der Middlesex County Volunteers und diverse andere Blechbläser. Neben den Musikalischen Begleitern waren die Crews der südamerikanischen Schulschiffe auf jeden Fall ein Highlight. Ganz voran die Chilenen mit gezückten Degen und strahlend weißen Uniformen. Über 55 Crews waren bald in die vermutlich richtige Reihenfolge gebracht und machten ich auf den Weg.
Der laute bunte Rattenschwanz schob ich dann eingerahmt von blaulicht und begeisterten Bostonians zwei Stunden lang bis nach downtown, wo die Organisatoren kalte Getränke, Hamburger, frischen Fruchtsalat und vieles mehr bereit gestsellt hatten. Anschließend wurde vor ort die Preisverleihung für das letzte Race Leg von Bermuda nach Boston abgehalten. Diverse glänzende Pokale und Plaketten wurden unter begeistertem Gejohle der entsprechenden Crew überreicht. Line Honours, Jüngster Schiffer, erste nach berechneter Zeit, kreativste Crewverkleidung und was nicht alles. Wir sind dieses mal leider leer ausgegangen, schön und schlau und schlank und rank waren keine Wertungskriterien.
Nun sind schon die neuen Crewmitglieder an Bord und die Aussteiger verteilen sich Richtung Virginia und New York.
Für die Crew des PvD
Tillman