Flott durch die Biskaya und dann rechts einparken

Nachdem der Englische Kanal unsere Wache mit idealen Spibedingungen verabschiedet hatte, merkte man schon aus der Koje, dass sich bei der Einfahrt in die Biskaya deutlich andere Bedingungen abzeichneten. Welle und Wind nahmen ordentlich zu, allerdings blieb uns der Sonnenschein glücklicherweise erhalten. Alles unter Deck wurde zwar etwas schwieriger zu bewältigen, aber der Peter begann ordentlich Fahrt aufzunehmen. Schnell wurden unsere Prognosen, wie viele Tage wir wohl bis zum Cap Finisterre brauchen würden, großzügig korrigiert. Die Wachen waren zwar anstrengend, aber das Boot mit 10 kn durch die Welle zu jagen und sich gegenseitig mit neuen Höchstgeschwindigkeiten und Wachstrecken zu überbieten, macht einfach unglaublich viel Laune. Da die Weitergabe der Positionen an und von unseren Konkurrenten nicht wirklich funktionierte, wurde viel gegrübelt, wo diese wohl aktuell sind und sogar Vorhersagen der Position im Traum wurden ernsthaft diskutiert. Natürlich konnte uns die Biskaya nicht einfach in den Atlantik übergehen lassen ohne uns zumindest einen kleinen Dämpfer mit auf den Weg zu geben. Als kleines Farewell stellte sie den Wind heute morgen einfach mal ab und ließ uns nach all den schnellen Meilen tief in der Flaute verharren. Die Flaute hatte nur den Vorteil, dass ein nicht unerheblicher Teil der Crew mal wieder Zeit zur Haar und Bartpflege hatte. Jetzt warten wir alle top gestilt auf die Sichtung des Leuchtturms am Cap und sind gespannt mit was für Bedingungen die Atlantikküste Spaniens und Portugals so aufwartet.

Florian


Es folgt ein Gedicht der Steuerbordwache:

Knüppelreime aus der Flaute – Ein poetischer Erguss über die Erlebnisse am Rande der Biskaya aus dem Achtercockpit des Peters

In dem Grauen von dem Morgen
blickst Du achteraus mit Sorgen.

Am Horizont, das glaubst Du nie
kommt die Rona unter Spi.

Heiner schmeißt die Navi-Pappen
„Hoch mit dem Nivea Lappen!“

Halbwindskurs, doch scheiß egal,
2. Platz wär das ne Qual.

Bald, trotz Karo-As am Steuer
ist uns das nicht mehr geheuer.

Kein Meter haben wir verschenkt
und Rona konsequent versenkt.

Der Horizont ist wieder leer,
die Konkurrenz sieht man nicht mehr.

Unter G3 kommen wir geflogen,
dass wir nicht kotzen wäre gelogen.

Flo lügt über den Rekord
16 Knoten ständen dort.

Auf der Logge in der Nacht
Mensch wie hat er das gemacht?

Eine Schneise pflügt der Macker
rein in den Biskaya Acker.

Ganze 41 Stunden
ziehen wir solche High-Speed Runden.

Unseren Seekranken Leichen
muss der Bordalltag weichen.

Delfine in der Abendsonne
sorgten trotzdem noch für Wonne.

Ein armer, schwacher Flattermann
setzte zum Landenanflug an.

Die Taube auf dem Heckkorb sitzt
während man ihr Nahrung schnitzt.

Christinas Brot dem Tier nicht schmeckt
drum ist es sicher bald verreckt.

Der gute Wind ist nicht von Dauer
ab Samstagmorgen wird es flauer.

Nach der finsteren Freitagnacht
war sie weg die Windes Macht.

In der Flaute reimen wir
das Ergebnis seht ihr hier.

„Die Führung reimt?“ fragst Du. Na sichi:
Das folgende hier stammt von Michi.

Cap Finisterre,
wat willste mehr?

Eure Steuerbordwache

P.S.: Die aktuellen Positionsdaten der anderen Schiffe haben wir immer noch nicht. Aber Heiner sagt ein Spiel hat immer 2 Halbzeiten und wir sind immer noch die Geilsten.

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