Es wird sicher viele Highlights auf unserer großen Reise nächstes Jahr geben, aber ich kann mir noch nicht vorstellen, dass Segeln über die Nordsee Anfang April dazu gehören wird. Letztes Jahr im August bin ich das erste Mal über die Nordsee gesegelt und zwar in Richtung Edinburgh. Bereits in der ersten Nacht hat sich die Nordsee von ihrer ungemütlichen Seite gezeigt: in der Spitze 46 kn, ein Segelwechsel dauert 1,5 Stunden und nass ist man dann auch bis auf die Knochen. Doch endlich in der Koje hatte man das Gefühl gemeinsam als Team wirklich was geschafft zu haben und der Peter einen nicht im Stich lässt. Ich kann mich auch noch ganz genau daran erinnern, dass die meisten, sobald die schottische Küste drei Tage später in Sicht kam und die ersten Sonnenstrahlen alle wieder aufwärmten, sagten: Ach, so schlimm war es doch eigentlich gar nicht.
Ich hoffe, dass wir das dann in London auch sagen können, während wir das Farewell-Feuerwerk über der Tower-Bridge bestaunen. Dann heißt es wieder Leinen los in Richtung Portugal. Wenn dann auch der Englische Kanal und die Biskaya hinter uns liegt, haben wir uns den portugiesischen Frühling auch wirklich verdient. Portugal im Frühling wird definitiv ein Highlight werden und vielleicht kann mich die Nordsee ja doch noch von sich überzeugen, aber einfach wird das wohl nicht.
Ich bin Christina, von Kiel bis Quebec an Bord und auf dem Foto versteckt hinter einer bis in die Stirn gezogenen Kapuze und einem hohen Kragen mit dem Peter auf der Nordsee unterwegs.