Wir verlassen Helgoland in der Morgendämmerung, G1 und Groß werden gesetzt.
Kurze Zeit später geht die Sonne in pink-orange auf und Helgoland ist schon achteraus. Im Durchschnitt machen wir so 6 Knoten und schon werden wieder neue Pläne geschmiedet, wo wir denn als nächstes hin könnten. Es ist zwar noch ein bisschen frisch und wir freuen uns auf die warme Koje, aber bei der aufziehenden Wache sieht man schon wieder mehr Sonnenbrillen als Mützen.
Zum Mittag werden wir vom Geruch des frisch gebackenen Brotes geweckt und auch die Sonne scheint immer noch. Nach kurzer Zeit an Deck schälen wir uns dann wieder aus Ölzeug, Midlayer und Stiefeln; Jeans und eine dicke Fleecejacke tun es auch. Das ist leider auch dem etwas flauen Wind zu zuschreiben, aber wir wollen uns ja nicht beschweren.
Nico verstellt dann solange die Holepunkte bis wir wieder einen halben Knoten mehr Fahrt haben. Karo stellt fest, dass ein Lautsprecher direkt an der Steuersäule nicht zu empfehlen ist und zu Abweichungen von bis 30° führt. Michi macht es sich in der Achterpiek gemütlich und redet der Heizung gut zu, aber immerhin hat sie einen Tag funktioniert. Flo outet sich als „reiner Niedergangssmut“. Henning, unserer Binnensegler aus Halle, muss sich erst mal an das Peter-Steuern gewöhnen und ich rücke dem Deck mit etwas Verdünner zu Leibe.
Um den Tag dann noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen, frischt der Wind am frühen Abend wieder auf und wir setzen noch spontan den Spi. So endet der Tag auf der Nordsee wieder mit einem orangenen Himmel und wir fragen uns so langsam ernsthaft, warum ihr nicht mit uns im April über die Nordsee segeln wolltet.
Christina für die Backbord-Wache