Für gewöhnlich sind Meeresoberflächentemperaturen (engl. sea surface temperature, kurz SST) nur für Ozeanographen oder Navigatoren von Interesse, die sich zum Beispiel mit dem Auftreten von Seenebel auseinandersetzen. Abweichungen von dieser Regel mögen unterschiedlichen Ursprungs sein, lassen sich aber in dem hier vorliegenden Fall recht einfach erklären. In den vergangenen drei Tagen hat die Crew des PvD die Atempause vom Regattaalltag zur ausgiebigen Erkundung dreier Ankerbuchten im größeren Umfeld der St. George Bay genutzt. Eingedenk dessen, dass diese erst seit etwa acht Wochen als eisfrei gilt, mag es irritieren, dass der Absolutwert der SST wenig Einfluss auf das Badeverhalten der Crew aufweist. Der relative Anstieg von 16°C auf 18°C hingegen lässt eine deutlich gestiegene mittlere Verweildauer aller Crewmitglieder im Wasser beobachten.
Über den genauen Einfluss der SST auf die kanadischen Fischgründe lassen sich bislang wenig fundierte Aussagen treffen. Sehr eindrucksvoll feststellen lässt sich, dass der emissionsarme Paddelantrieb des bordeigenen Schlauchtrawlers zum Fang fünfzehn ausgewachsener Makrelen geführt hat. Die Zubereitung im Gasofen lädt zur Nachahmung ein.
Da die kanadischen Behörden Crew und Ladung vorsorglich als „high risk“ eingestuft haben, wird der PvD die Erkundung der kanadischen Gewässer weiterhin in feinster Sommerreisenmanier mit gebührenden Sicherheitsabstand zum Land hin fortsetzen. In Vorbereitung auf den Landgang vertieft sich die Crew mehr und mehr in die zahlreichen Reiseführer. Auf den bildlichen Beleg dieser Tage darf man bis Summerside gespannt sein.